Byzantinische Ikonen
Prolog
Die Ikone ist nicht nur ein einfaches Kunstwerk oder eine religiöse Bildtafel, sondern sie ist ein Mittel, durch das der Mensch mit dem Göttlichen in Verbindung treten kann. Und das deshalb, weil die byzantinische Ikonenmalerei mit ihrer nicht-realistischen Art der Darstellung das Unbekannte und Übernatürliche berühren will.
Geschichte
Die byzantinische Malerei blühte zwischen dem 5. und 15.
Jahrhundert. Sie entwickelte sich zuerst im römischen und weiter im
byzantischen Reich, dessen Haupststadt Konstantinopel war.
Ihre letzte und höchste Blüte, aus ästhetischer Sicht,
erreichte sie in der Periode der Paläologen (1204-1453).
Während dieser Periode charakterisiert sich die
byzantinische Malerei durch ihre Rückkehr zu den klassischen Formen der
Vergangenheit.
In der ersten Phase der paläologischen Periode
(1204-1261) entwickelte sich die Technik des Akademismus. Im Akademismus überwiegt
die Linearität. Die freundlichen Physiognomien der Gesichter und die vornehme
Kleidung schaffen eine Monumentalität und Ruhe der Formen.
Die Grundcharakteristika der zweiten Phase der
paläologischen Malerei (1261-1453)
Während der zweiten Phase der paläologischen Periode
(1261-1453) entwickelte sich der Klassizismus. Die Maler dieser Epoche nutzen in
ihrer Technik einige der Charakteristika der ersten Phase der paläologischen
Malerei und führen diese auf ein höheres Niveau. Die Kompositionen werden
vielfältiger und die Gebäude werden perspektivisch abgebildet.
Eine besonders wichtige Rolle in dieser Technik spielen
Licht und Schatten, die die Art der Abbildung der Formen gestalten. Durch die Weise
der Nutzung farblicher Kombinationen und Schatten werden die Bewegungen der
Formen ruhiger, eleganter und der Ausdruck der Gesichter freundlicher. Die
abgebildeten Gesichter bekommen natürliche Analogien. Der Faltenwurf der Gewänder
ist voller und wird sehr detailreich gemalt, mit dem Ergebnis, dass der Körper
deutlich erscheint.
Die Linearität der vorherigen Periode schwindet langsam
und gibt Raum für Plastizität.
Einige der schönsten Werke dieser Periode werden u.a. in
der Chora-Kirche und der Pammakaristos-Kirche in Istanbul (Konstantinopel)aufbewahrt,
im Kloster Gračanica im Kosovo, in der Kirche der Heiligen Apostel in
Thessaloniki, in Mistras.
Die Grundcharakteristika der kretischen Schule der
Malerei
Nach dem Fall Konstantinopels wurde die byzantinische Malerei
überwiegend auf Kreta fortgeführt. Dorthin zogen viele byzantinische Maler und nahmen
die Technik der Ikonenmalerei mit. So entwickelte sich die Technik auf der Grundlage
der byzantinischen Vorbilder weiter.
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts gelangte durch die
Venezianer die italienische Renaissance-Malerei nach Kreta und beeinflusste auf
den Ebenen von Technik und Thema die byzantinische Tradition. Diese Verbindung schuf
einen völlig neuen Stil während des 16. und 17. Jahrhunderts, der „kretische
Schule der Malerei“ genannt wird. Gleichzeitig bevorzugten die Menschen die
tragbaren Ikonen der Wandmalerei. Die Grundcharakteristika der kretischen Schule ist die dunklere
Grundfarbschicht, v.a. bei den Gesichtern. Die Technik ist generell strenger, mit
intensiven Farben und starken Gegensätzen. Abgesehen von Schwarz und Titaniumweiß
basiert die Technik auf den vier Grundfarben Ocker, rotes Eisenoxid, Laka
(Tiefpurpur) und Zinnober. Aus diesen Farben werden alle übrigen Farbtöne, und
-schattierungen gebildet.
Beispielhafte Werke dieses Stils finden sich z.B. auf dem
Heiligen Berg Athos und in den Klöstern von Meteora.
Für die Herstellung einer tragbaren Ikone nutze ich Birke Multiplex-Platten, das ist eine spezielle Kategorie industriell hergestellten Holzes. Es besteht aus verleimten Platten natürlichen Holzes, hat ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit gegenüber Feuchtigkeit und ist beständiger als massives Holz. Nachdem das Holz mit einem verleimten Baumwollstoff beschichtet wurde, wird mit vielen Schichten Spachtelmasse der Malgrund vorbereitet. Der Hintergrund der Ikone besteht aus Polimentvergoldung mit 23,5 karätigem Gold. Zum Malen verwende ich Pigmentfarben verrührt in Eigelb, Wasser und Essig, was eine besondere Detailgenauigkeit der Malerei möglich macht. Zum Schluß wird die Ikone mit einem Kunstharz-Firnis überzogen, um sie zu schützen.
Der Ikonenmaler
Ich heiße Georgios Ktistis und bin in Athen geboren. Schon früh begann ich, mich mit der Ikonenmalerei zu beschäftigen. Ich studierte Schiffsbau in Athen und spezialisierte mich auf das technische Zeichnen. Schließlich folgte ich jedoch der Kunst der Ikonenmalerei. Der Stil, den ich gelernt habe und bis heute ausübe, ist eine Verbindung der kretischen und paläologischen Schule. Spiros Kardamakis lehrte ihn mich in seiner Ikonenmal-Schule in Athen und später arbeitete ich mit ihm über ein Jahrzehnt. Ich habe mich auf tragbare Ikonen und Wandmalerei spezialisiert und stütze mich auf Vorbilder der großen kretischen und paläologischen Ikonenmaler, wie Andreas Ritzos, Emmanuel Tzanes, Theophanes der Kreter (Kris), Nikolaos Philanthropinos u.a..
Galerie
Kontakt
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